Eröffnungszeremonie im Repräsentantenhaus von Arizona zu Beginn der neuen Legislaturperiode, Foto: Ryan Thurman
Wie ist es dazu gekommen, dass ich am 9. Januar 2023 vor dem Repräsentantenhaus von Arizona in Phoenix stehe?
Und warum bin ich erstaunt?
Michael Hunter, seit vielen Jahren ein guter Freund, ist der Stabschef von Ben Toma, dem Vorsitzenden des Repräsentantenhauses.
Michael hat ihm meine Geschichte erzählt und er bat darum, mich zu treffen. So haben wir uns getroffen und nach unserem Gespräch hat er mich als Gastsprecherin zur Eröffnungszeremonie eingeladen.
Warum hat er mich eingeladen? Mich, eine kleine, unbekannte, 90-jährige Frau?
Normalerweise wird diese Rede von einer Persönlichkeit aus dem Sport oder jemand Berühmtem aus Kunst oder Wissenschaft gehalten.
Ben Toma kam mit 9 Jahren als Flüchtlingskind aus Rumänien in die USA. Er bat mich die Rede zu halten wegen meiner persönlichen Begegnung mit dem Bösen und wegen unseres gemeinsamen Wunsches nach Versöhnung.
Heutzutage gibt es in Arizona, in Washington und in so vielen anderen Nationen politische Unruhen. Hass, Verachtung und brutale Sprache greifen um sich.
Vor dem Beginn meiner Rede am 9. Januar hat sich die Versammlung der Abgeordneten ein kurzes Video mit ausgewähltem Bildmaterial von unserem Besuch vor Kurzem in Deutschland angeschaut.
Hannas Rede im Repräsentantenhaus von Arizona
Ein Clip von Hannas Dokumentarfilm, der gerade im Entstehen ist
Staunend sitze ich
Früh am nächsten Morgen sitze ich in Michael Hunters Garten staunend dem rumänischen Botschafter gegenüber.
Eine gefilmte Unterhaltung
Wie kam es dazu?
Bei der Eröffnungszeremonie am Tag zuvor hatten der Botschafter Andrei Muraru und ich nebeneinander Sitzplätze zugewiesen bekommen.
Als wir uns die Hände schüttelten und plauderten, erfuhr ich, dass er über rumänische Holocaust Forschung promoviert hat und Berater in Yad Vashem und im Holocaust Museum in Washington DC ist. Ich fragte ihn, ob wir für unseren Dokumentarfilm ein kurzes Interview filmen könnten.
Früh am nächsten Morgen, kurz bevor er zum Flughafen eilte, begegnen wir uns und unsere Herzen verbinden sich.
Heute hat er ein Foto von unserem Gespräch im Garten auf FaceBook gepostet und mit einem Zitat von Elie Wiesel, dem rumänischen Holocaust Überlebenden geendet:
Wenn du Leben in diese Welt bringst, musst du es schützen. Wir müssen es schützen, indem wir die Welt verändern.
Wie können Herzen verändert werden?
*Der englische Original-Titel diese Blog Posts ist ‚I stand amazed‘. Dies sind die Anfangsworte eines Songs, an den ich mich aus den 1960ern erinnere, als mein Herz anfing sich zu verändern.