‚National and Transnational Memories of the Kindertransport‘ (Nationale und länderübergreifende Erinnerungen zum Kindertransport) von Amy Williams und Bill Niven

Berlin

Es war 2010 als wir zusammen in Berlin waren und Thomas Cogdell, George und ich Orte besucht haben wie das Mahnmal für die ermordeten Juden in Europa und das Jüdische Museum.

Und dann kamen wir zu Frank Meislers Skulptur ‚Züge ins Leben — Züge in den Tod‘, eine Erinnerung an den Kindertransport vor dem Bahnhof Friedrichstraße, dem Ort, an dem Kinder und Eltern sich zum letzten Mal verabschiedeten.

Ungefähr 10.000 jüdische Kinder wurden durch den Kindertransport gerettet und 1.500.000 kamen um.

Wir starrten darauf und kämpften mit unseren Emotionen. Thomas schlug vor, dass ich hinauf klettern und mich zwischen die Kinder stellen sollte, zwischen diejenigen, die sich gerade darauf vorbereiteten, die Züge ins Leben zu besteigen.

Instagram und Zoom Gespräche

Amy Williams habe ich auf Instagram getroffen, als sie gerade bei der Fertigstellung ihrer Doktorarbeit über den Kindertransport an der Nottingham/Trent Universität war.

Beim Austausch von Nachrichten und bei Zoom-Treffen haben wir eine Art ‚Tanz‘ begonnen … Sie stellte kritische Fragen und hörte aufmerksam zu, während ich tiefer in meiner Geschichte gegraben habe. Amy fragte sich, wie meine Freunde mit meiner Vergangenheit umgehen und zoomte mit Thomas.

Und als es an der Zeit war, ein Titelfoto für Amys Buch ‚National and Transnational Memories of the Kindertransport‘ (Nationale und länderübergreifende Erinnerungen an den Kindertransport) auszusuchen, wählte sie Thomas’ Foto!

Amy und ich auf einem jüdischen Friedhof, Guldental

Amy, Thomas und ich, wir haben uns letztes Jahr, im Oktober 2022, persönlich kennengelernt. Wo? In Deutschland! Dort waren wir, um mit der Verfilmung meiner Geschichte zu beginnen.

Austin, Texas

Und am 27. Oktober dieses Jahr haben Amy und ich uns in einem weiteren Zoomgespräch getroffen, dieses Mal zusammen mit einer Gruppe von Studenten und ihrem Professor, Dr. Kelly Gordon von der Concordia Universität in Austin, Texas.

Wie ist es dazu gekommen?

John Patrick, Thomas’ Sohn ist Erstsemester an der Concordia Universität und als Thomas ihn besuchte, hat er ein Werbeplakat für ein Bühnenstück bemerkt, das die Auswirkungen des Kindertransports auf die Kinder, ihre Eltern, ihre Retter und die nächste Generation untersucht.

Thomas hat Dr. Gordon, den Regisseur des Stücks getroffen und mit ihm über meine Verbindung zum Kindertransport gesprochen. 

Das Stück wurde zum ersten Mal am 9.November 2023 aufgeführt, dem 85. Jahrestag der ‚Kristallnacht‘, auch bekannt als Reichspogromnacht, als überall in Deutschland und Österreich Synagogen angezündet und jüdische Geschäfte zerstört wurden.

Jene Nacht hat meinen Vater dazu gebracht, einen Fluchtweg für mich zu finden …

Eine Universität, die sich auf die Vergangenheit einlässt, während wir uns alle mit existenziellen Fragen zur Gegenwart konfrontiert sehen …

Wie schließen wir uns der Choreographie an?

Der englische Blog-Titel basiert auf einem Buch von Thomas Howard mit dem Titel ‚Chance or Dance‘ ; das Buch kritisiert die zunehmende Verweltlichung des Lebens und beschäftigt sich mit der Frage, ob wir unser Leben in einem geordneten Universum zubringen (‚dance‘ —Tanz/Choreographie) oder ob unser Dasein ungeordnet, durch Zufall bestimmt wird (‚chance‘ — Zufall).