Wissensdurstig.
Wer sind meine Lehrer?
Meine Gepflogenheiten beim Lesen, Hören und Anschauen von etwas sind ein bisschen eigenartig.
Ich suche nicht nach Unterhaltung oder Zerstreuung, nach einer Flucht vor dem wirklichen Leben.
Ich suche Antworten auf Fragen.
Manchmal schaue ich mir zu viele Informationen an, aber oftmals habe ich das große Los gezogen,
wie bei diesen drei kürzlich erschienenen YouTube Vorträgen.
Letzte Woche war für die weltweite jüdische Gemeinschaft der jährliche Trauertag, Tish’a B’Av, der an die Zerstörung des ersten und des zweiten Tempels sowie an alle weiteren Katastrophen, die wir erlebt haben, erinnert, einschließlich der gegenwärtigen Gefahren.
Qué es Tisha B’Av, YouTube Trailer
An diesem Tag ist es Brauch alle 5 Kapitel aus dem Buch Klagelieder in den Synagogen zu lesen.
So habe ich dank Aneirin Glyn auf dem YouTube Kanal ‚Bible Matters‘ zugehört und bin in die Trostlosigkeit Israels nach dem Fall Jerusalems 586 v.Chr. hineingekommen, während ich die mit Hoffnung erfüllten Worte von Kapitel 3 aufgesaugt und die verwobenen Fäden von Verurteilung und Hoffnung aus den Klageliedern in Verbindung gebracht habe mit dem Matthäus Evangelium.
Beim weiteren Verfolgen des Themas fand ich tieferes Verständnis für den historischen Hintergrund beim Anschauen eines tiefgründigen YouTube Vortrags des jüdischen Historikers Henry Abramson,
veröffentlicht am 13. August 2024, dem Jahrestag von Tish’a B’Av,
mit dem Titel: The first Roman-Jewish War from the Post-October 7 Perspective.
(Übersetzung des Titels: Der erste römisch-jüdische Krieg aus der Perspektive nach dem 7. Oktober)
In der Frage-und-Antwort-Zeit wurde er gefragt: „Was können wir tun, um den Kreis der Tragik zu durchbrechen?“
Aus seiner gedankenvollen Liste von Antworten ist mir ein Wort in meinem vergesslichen Verstand geblieben …
Buße.
Und dann habe ich Yossi Klein Halevi bei ‚The Daily Briefing‘ angeschaut, der sich mit der Frage beschäftigt: Wird die israelische Gesellschaft diesen Krieg überleben?
Henry Abramson / Quelle: YouTube Profile
Yossi Klein Halevi, Autor und Journalist —
Übersetzung des Buchtitels: Am Eingang des Garten Eden – Die Suche eines Juden nach Gott mit Christen und Moslems im Heiligen Land
Er lebt in Israel, und gegen Ende des Interviews wurde ihm eine weitere Frage gestellt:
Wie versuchen Sie persönlich mit all dem umzugehen?
Und er antwortete:
Ich bin ein gläubiger Mensch.
Ich bin ein gläubiger Jude und
ich glaube, dass Gott in dieser Geschichte steckt.
Dies ist das Versuchsgelände der jüdischen Geschichte.
Dieser Kampf hier im Inneren von Israel
ist im Grunde genommen ein geistlicher Kampf
um die Seele des Judentums, um
die Bedeutung der jüdischen Geschichte.