IM HYPHEN – LEBEN

Hyphen (deutsch: Bindestrich, Trennstrich)

/ˈhīfən/

Substantiv

Definition: Symbol, das zwei Wörter miteinander verbindet oder zeigt, dass ein Wort in zwei Teile getrennt worden ist am Ende einer Zeile und dem Beginn der nächsten Zeile.

(Übersetzung nach Cambridge Dictionary)

Amanda, eine gute Freundin, studiert jüdisch/christliche Beziehungen in Rom und hat gerade ihre neueste Studienarbeit für ein Seminar zum Thema ‚Über die Trennung der Wege’ mit uns geteilt. Darin befasst sie sich mit der Spaltung (Trennung) zwischen Juden und Christen.

Amanda in Phoenix

Studiengruppe in Rom | Foto von Amandas Facebook Seite

Manchmal bringt dich ein Wort oder eine Formulierung in einem Buch, einer Unterhaltung, einem Video oder gar aus einer wissenschaftlichen Arbeit aus deiner Spur, sodass du völlig überrascht denkst: „Das ist ein Wort für mich … genau jetzt“.

Amanda hatte die Formulierung ‚im Hyphen leben‘ gewählt, um ihre eigene Identität zu beschreiben. Ihre Eltern kommen beide aus jüdischem Hintergrund und haben sie katholisch erzogen. Und so ist Amanda durch Geburt und Wahl eine Jüdin in der römisch-katholischen Kirche. Erstmals hat sie vom Konzept des ‚Hyphen Lebens‘ bei einem Gespräch mit einem Rabbi in Israel gehört.

Warum haben mich diese Worte aus dem Text förmlich angesprungen? Man könnte meinen, dass die Frage der Identität für mich mittlerweile sicherlich geklärt ist.

Auch ich bin Jüdin, eine Nachfolgerin des Messias, lebe in diesem Zwiespalt und bete in einer anglikanischen Gemeinde an. Wo passe ich hinein, in die Kirche oder in die Synagoge? Wo ist mein Zuhause?

Und dann denke ich an all die Anderen, an die Vielzahl von Menschen, die außerhalb jeder Gleichartigkeit in der Luft hängen. Gibt es für sie einen friedvollen Raum, um sich niederzulassen?

Plakat von Baruch HaShem

Am vergangenen Sonntag war ich von Baruch HaShem, einer messianischen Gemeinde in Dallas (Texas), eingeladen, über Zoom meine Geschichte zu erzählen.

Dabei haben Daniel und Monica Valle mit ihren drei Kindern zugehört.

Zwei Tage später kamen sie zufällig auf dem Weg nach Kalifornien zu einer Hochzeit in ihrer Familie in Phoenix vorbei!

Sydney, Jonah, Allan, Monica und Daniel in Phoenix

Bei einem kurzen Zwischenstopp teilten wir unsere Geschichten miteinander.

Daniel, der aus Spanien stammt, in den USA lebt und sich mit seiner Familie auf den Weg nach Australien machen will, sagt: „Identität ist eine Reise“.

Monica’s familiärer Hintergrund ist muslimisch, armenisch mit einer jüdischen Urgroßmutter…

Obwohl das unser erstes Treffen war, spürten wir sofort eine Verbindung; ihre Anwesenheit war ein Segen. Was war das zwischen uns?