zwei Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof Heddesheim – Waldhilbersheim (Jüdischer Friedhof für ehemalige Bürger von Guldental)
August Schneider und Leopold Grünewald, wer seid ihr, was verbindet euch?
Ihr habt beide in Heddesheim, jetzt Guldental, gelebt, einem kleinen Weinort in Rheinland-Pfalz.
Eure Grabsteine sind auf dem Jüdischen Friedhof in dem nahegelegenen Wald in Waldhilbersheim.
Kopie eines Dokuments, das 1910 zur Einweihung der Synagoge unterzeichnet wurde
Ihr habt das Dokument zur Einweihung der örtlichen Synagoge beide unterschrieben, Leopold Grünewald, dein Name ist oben auf der Liste links und August Schneider, deiner ist rechts.
Ihr ward beide Mitgründer der Synagoge.
Es war eine kleine Gemeinschaft, ihr müsst einander gut gekannt haben, der eine ein Geschäftsmann, der andere ein Beauftragter für Wein.
August Schneider war mein Großvater, der Vater meiner Mutter. Ich denke, ich erinnere mich an den Besuch unseres Familienwohnsitzes zusammen mit meiner Mutter und meinem Vater und 3 Tanten im Jahr 1935 zu seiner Beerdigung, ich muss damals 3 Jahre alt gewesen sein.
Aber was ist mit heute, gibt es irgendwelche fragilen Fäden zwischen den Nachfahren der Schneiders und der Grünewalds?
Jüdisch zu sein und mit den Verlusten der Shoah zu leben, macht die Wiederherstellung selbst des kleinsten Details aus dem Leben unserer Vorfahren zur Goldwäscherei.
Als ich im Juli 1939 Deutschland verließ, hatte ich keine Familiendokumente oder Fotos bei mir und es gab niemand, der mir Geschichten von den Schneider aus Guldental erzählte.
Im August 2001 haben George und ich zum ersten Mal Guldental besucht, um nach Spuren der Familie zu forschen; und ‚zufällig‘ haben wir Gunther Lukas getroffen, einen pensionierten Banker und Hüter der jüdischen Geschichte dieses idyllischen Weinorts im Nahetal.
Mit Gunther Lukas bei ihm zu Hause und beim Besuch des Jüdischen Friedhofs im Wald
Gunther nahm uns mit zu den jüdischen Plätzen, hat uns bei sich zu Hause willkommen geheißen und uns an den von ihm gesammelten Dokumente teilhaben lassen. Wir waren beide von Ehrfurcht erfüllt über die Begegnung.
Einundzwanzig Jahre später kamen George und ich zurück nach Guldental. Dieses Mal waren wir zusammen mit einem kleinen Team dort, um ‚i was 8814‘ zu drehen.
Wir trafen Patricia Erb, die Leiterin der örtlichen Gruppe, die sich darauf konzentriert, die alte Synagoge und die Erinnerung an ehemalige jüdische Bürger wiederherzustellen.
Zusammen mit ihrer Familie hat sie uns durch den gewundenen Waldweg zum Jüdischen Friedhof geführt, wo wir die Schlussszene gedreht haben.
Und jetzt, im Herbst 2025, hat Patricia die Nachfahren von Leopold Grünewald mit der Überlebenden von August Schneider in Verbindung gebracht!
Joslynne Halibard ist die Ur-, Ur-, Urenkelin von
Leopold Grünewald, demselben Leopold, der die Gründungsurkunde für die Synagoge unterschrieben hat.
Sie lebt mit ihrer Familie in Israel und hat kürzlich mit ihrem Mann und ihrem Sohn Guldental besucht.
Patricia hat sie zur ehemaligen Synagoge und zum Friedhof im Wald mitgenommen.
Vergangene Woche haben wir uns auf Zoom getroffen, Josalynne, ihre Mutter, Marianne Katz, und ich und wir haben geredet und geredet, es war einmalig.
Am Eingang zur ehemaligen Synagoge, Familie Halibard und Patricia
Ich sinne über die Fäden nach, die uns verbinden, unsere beiden Familien, die Grünewald und die Schneider, Gründer der Synagoge in einem entlegenen Weinort, die beiden Einheimischen, Gunther Lukas und Patricia Erb, die auf der Suche nach Wegen sind, an die Vergangenheit zu erinnern, und die keine Mühen scheuen, dabei zu helfen, Josalynne und mich mit unseren Vorfahren in Verbindung zu bringen.
Die Bedeutsamkeit, ihre Namen zu nennen, Leopold und August, und unsere Geschichten bei einem Zoom Call zwischen Israel und den USA zu teilen.